tick tack

das herz schlägt im hals
will hinaus
bricht am boden
und es schreit
weil es schmerzt
sag wann hab ich verloren
und es springt und
es tobt und
es springt
bis es

schweigt

tick
tack
tick
tack

zeit
heilt

tick-tack

LIEBE, DU!

Die Blüte, die ich liebe, ob ihrer Schönheit, ich sehe ihr zu, wie sie wächst, sich entfaltet … und vergeht, um dem Weiterleben Raum zu geben. Der Baum, der mir in der Hitze Schatten spendet, ich bin froh und dankbar, dass er steht, wo er steht. Komme ich bei Blüten und Bäumen nur nicht auf die Idee, Einfluss zu nehmen, weil sie mir vollkommen erscheinen? Da ich kein Rosenzüchter bin … das Einfache in mir liebt, was es liebt, weil es genau so ist. Oder eben nicht. Und in der Liebe zu einem Menschen?
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bevor du gehst

pflück doch ein stück von dem großen ganzen
und dann lass uns klammheimlich damit verschanzen
hinterm wunschbusch mit aussicht auf traumerfüllung
dort wartet zart rosa die neueste enthüllung
auf unsere neugier mein hoffen dein suchen
los backen wir daraus geheimniskuchen
naschen ein stück trinken phantasie
werden stark wie riesen und satt wie nie

spiel noch ein stück in dem großen ganzen
und lass uns gemeinsam aufs meer hinaus tanzen
über wellen mit anlauf in leichtigkeit springen
der sonne vom wasser ein liebeslied singen
dass sie rot vor freude und strahlend steht
bevor sie am abend der nacht sich entzieht
hören wir ein stück weiter den letzten ton
und treiben in stille den müden davon

… oder schließe dich ein – dort wo du stehst
in meine gedanken – bevor du fortgehst

herzschlagwiesen

so ein stück grün
das alles andere vergessen ließ
weil alles an was du dachtest
darauf und neben dir lag
dort musstest du nur die hand ausstrecken
über halme tasten die dich kitzelten
und die hand erreichen
die sofort nach deiner schnappte
sie zuerst zart dann fester
für immer hält hält hält

so ein stück grün
das in der kälte diamanten glitzerte
weil der sommer ging mit ihm
die zeit die alles anhielt
dort musstest du nur zum himmel sehen
zwischen zugvögeln suchen die dir zurufen
flogen sie auch aufgebracht davon
mit grüßen vom geliebten
für immer bleib bleib bleib

mit knöcheln im kalten wasser oder
bis zu den knien im schnee
bei nacht in stürmen
widrigkeiten geschultert –
die einander vermissen
bleiben darauf vertrauend
liebenden wird es überall grünen
für immer herzschlag schlag schlag

ich spar dir meine lippen ab

ich spar dir meine lippen ab
schweige staunend still
dann kannst du sie liebkosen
behutsam als wärns rosen
und wärn die dornen noch

als eines tages saßen
auf meiner zunge spitz
und trafen nur ein mal
empfindlich eine qual
wars dir und mir hernach
weil der kontakt abbrach
die dornen wie ein dolch

da riss ich mir die biester aus
saßen viel zu spitz
wenn ich dich nun liebkose
die blüte meiner rose
allein soll für dich sein

»Wir schützen uns mit Blumen«

Facebook fragt und ich denke darüber nach – Tja, was mache ich gerade? Vielleicht wie manch anderer die Geschehnisse wortkarg bis sprachlos mitverfolgen. Argwöhnen. Mutmaßen. Anzweifeln. Bisweilen bin ich, in Schreib- und Liebeswolken versunken, weit ab vom Geschehen und bekomme erst über Twitter mit, so ich Empfang habe, was in der Welt abgeht. In der Welt weit weg und nah dran. Dann haben sich schon Tausende geäußert und bekannt, haben Farbe bezogen, Blumen niedergelegt. Das ist schön. Es steht meinem ersten Sorgenimpuls entgegen, dass die Attentate von Paris in deutschen Städten erfolgreich Öl ins Feuer gießen könnten. Wo es doch schon vorher so krank mit dem Feuer bei uns agiert hat. „»Wir schützen uns mit Blumen«“ weiterlesen

mein leben passt mir

mein leben passt mir passt mir nicht
das kann ich lesen steht im gesicht
wenn ich es morgens im spiegel seh
der kopf dahinter tut mir weh

die worte aus zerstrittner nacht
sind mir in den schlaf gekracht
haben mein herz rasen lassen
der mund dazu ließ sich nicht fassen

mein leben lacht mich lacht mich an
das kann ich spüren schon in der bahn
wenn ich mich in der türe sehe
an der ich jeden morgen stehe
„mein leben passt mir“ weiterlesen

spuren

wo ich beiße
ragen kristalle
aus deiner haut
an denen du dich schneidest
bin ich erst fort

wo ich küsse
schäumt blut
unter deiner haut
an dem du dich verbrühst
nehme ich meinen namen mit

manche sehen liebe anders

Gestern bei Twitter … hatte ich einen kurzen Wortwechsel mit Detlef Cordes, alias @musikwerk. Mir war sein Profilbilddoppelwechsel aufgefallen – hin zu Weihnachten, weg von Weihnachten – aber das tut nix weiter zur Sache. Jedenfalls erwähnte er bei der Gelegenheit, er hätte heute öfter an meinen Blog gedacht. (Mein Ego lässt sich gerne pinseln, was meine Schreiberei angeht. Bis dahin wusste ich ja nicht mal, dass er meinen Blog kennt.) Ich fragte also erstaunt zurück, Ach? Woran genau?
Einige Minuten später schickte er mir den Link zu folgendem Text … und das hat in meinem Herzen ganz schön Zooooom gemacht. Aus zwei Gründen, aber hier erstmal der Text von Detlef Cordes:

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