Vor sieben war ich wach. Um halb acht war die Kanne Tee gekocht und ich in die Decke gewickelt auf dem roten Schreibsessel. Nah am Fenster, gegen das der Regen heute Morgen fiel. Ich mag es, wenn die Stadt müde klingt. Bis 10:00 hatte ich 1.100 Wörter geschafft. Höchste Zeit ans Essen zu denken. Etwas aufzuräumen, den Schlafanzug gegen die Jeans zu tauschen. „NaNoWriMo – X zu Hundert ist gleich – Ausschnitt von heute“ weiterlesen
Tag 2 NaNoWriMo
NaNoWriMo 2013 = 4.057 Wörter insgesamt
Verpflegung: Ingwertee, Nudeln in Tomatensoße, Joghurt, Banane, Riesling
Musik: Regentropfen auf der Fensterbank
Genre: Jede Menge Suspense & Fragezeichen, keine leichte Kost
Was mir daran gefällt: Ich lerne interessante Figuren kennen
Status: Rückenschmerzen & Zufrieden
Tag 1 – 1.865 Wörter
Tag 1 – 1.865 Wörter
NaNoWriMo 2013 – Zufrieden und müde 🙂
Ick mache mit – NaNoWriMo 2013
Ich habe da irgendwann schon mal etwas von gehört. Aber dass ich nun so zeitnah wieder etwas davon höre, also genau an dem Tag, wo dit Janze losjeht. Meine Herrn. Genaueste Hintergründe kann jeder googeln. Nur soviel – alle, die so verrückt sind, sich anzumelden, haben sich in den Kopf gesetzt, jeden Tag zwischen 1.600 und 1.700 Wörter zu schreiben und zwar an JEDEM von den 30 Tagen des Novembers. Das Ziel, das man also erreichen kann, will, sollte sind 50.000 Wörter in 30 Tagen, was genau genommen, durchaus ein kleiner feiner Roman sein könnte. Was auf englisch also heißt National Novel Writing Month – die Lage im November scheint nahezu perfekt. „Ick mache mit – NaNoWriMo 2013“ weiterlesen
Als die Halloween-Hexe und der Zehwackel-Zauberer das Gruseln lehrten
Zuerst war da ein Tweet: ALLE KINDER MALEN BUNTE KREISE. NUR DIE KLEINE HEXE – DIE MACHT KLECKSE. Und jetzt schenke ich euch mein Halloween-Märchen. Also nur zum Lesen. Das © bleibt bei mir 😉
Es war an einem Tag im September. In der sonderbaren Stadt Mückelplutz. Warum Mückelplutz sonderbar ist, fragst du? Nun, dort leben nicht nur Menschenkinder, so wie du eines bist. Nein, in Mückelplutz leben auch die allerletzten Zehwackel-Zauberer. Aber das ist noch nicht alles. Denn auch die letzten Halloween-Hexen auf der Welt kannst du dort finden.
Eines Tages also, im September, als der Zehwackel-Zauberer Mooskopf den ersten Tag zur Schule gehen durfte, begann für die kleine Halloween-Hexe Krummnase die Kindergartenzeit. Krummnase war die einzige Hexe in ihrer Gruppe und obwohl sie sich so sehr auf den Kindergarten gefreut hatte, ging sie am Abend traurig nach Hause. Warum sie so traurig war, willst du wissen? Nun, die Menschenkinder waren viel geschickter als sie. Sie konnten sich die Schuhe alleine zubinden und bunte Kreise auf Papierseiten malen. Und was das Schlimmste war, sie konnten Lieder singen, die sehr traurige Gefühle machten. Aber lies am besten selbst, wie das war. „Als die Halloween-Hexe und der Zehwackel-Zauberer das Gruseln lehrten“ weiterlesen
»Hexentage«
Weil ich heute so oft etwas von schaurigen Hexen lese oder höre … Vor einigen Jahren schrieb ich »Hexentage«, als mal wieder alle Menschen um mich herum schlecht drauf zu sein schienen, gefühlt jeder Autofahrer hektisch und ungeduldig unterwegs war oder tatsächlich es bis zur Karambolage trieb. Damals dachte ich, bestimmt treibt ein Hexenweib sein Unwesen und hat Spaß an Herumgegifte und Übellaunigkeit. Kennt ihr solche Tage auch?
Es war da einst ein Hexenweib.
Das liebte dunkle Tage.
An denen pflanzt‘ in jeden Leib
Es seine schönste Plage.
»Ich nehme Leid, ich nehme Schmerz.
Verschnüre es mit Angst und Pein.
Das sende ich in jedes Herz.
Dort soll es gut behütet sein. „»Hexentage«“ weiterlesen
»Weg sehen, wo Wege sind«
… und dann war da frühmorgens dieses Gedicht, das ich – die Augen klar gerieben – in mein Handy tippte.
In München verkaufen sie die »BISS« – in Berlin heißt sie »motz«. »Sie« – das sind (nach meiner Recherche) Betroffene, die zum Selbstkostenpreis diese Zeitungen erwerben, um mit dem Verkauf etwas Geld zu verdienen. Wer noch nie eine gekauft hat … ich finde es lohnt sich …
Und rein in die Bahn, denn mein Magen ist leer
Und in meinem Arm die Zeitung so schwer
Doch viel schwerer noch wiegt euer Blick weg von mir
Glaubt mir, ich stünd‘ lieber im Regen als hier
Doch mein Magen ist leer
Und die Zeitungen schwer
Seht doch hin
Denn mir bleibt nur der Schritt zu euch her
„»Weg sehen, wo Wege sind«“ weiterlesen
Menscheln zwischen Messeständen
Aufwirbelnde Blätter. Den Kurven entlang aus der Rhön hinaus durch den Spessart. Ich blicke mehr in den Seitenspiegel und freue mich über das tanzende Blattgold hinter mir, als dass ich auf die Straße achte. Irgendwann habe ich einen LKW aufgeholt, und strahle noch mehr über das nun VOR mir flatternde Farbspektakel, das das schwere Fahrzeug hinter sich fliegen lässt. Das so leicht ist. Wie das Leben nur sein kann. Wenn man einfach mal damit an der Reihe ist. „Menscheln zwischen Messeständen“ weiterlesen
»Herbstblattliebe«
Ungeplant entwickelte sich gestern auf fb ein Versdialog zwischen Mark Galsworthy und mir. Und den will ich der Welt nicht vorenthalten 😉 Natürlich hatte ich das erste und auch letzte Wort 🙂
Jo:
Zwei Blätter schaukelten verliebt
und wollten sich verloben.
Als eins der Wind zu Boden trieb,
verblieb das and’re oben.
Da half ihm auch kein Toben.
Rettung durch Handtaschen oder: Ist das gewollt?
Ich schlage das Buch zu. Ein ausgelesenes vom Stapel der Krimis, die ich mir bereit gelegt habe.
Das Buch, das ich zugeschlagen habe, hat Friedrich Dürrenmatt geschrieben. Es trägt den Titel »Der Verdacht«. Grob zusammengefasst geht es darin um – für die meisten von uns nicht nachvollziehbare – Handlungsweisen (und deren späte Überführung), die ein Mensch an anderen Menschen vornehmen kann. Unter dem Schirm der gerade herrschenden politischen Situation. In dem Fall um haarsträubende Ausübungen eines Lagerarztes im KZ.
Das Buch ist nun zu. Ich bin noch leicht in einem Nebel gefangen, wie es gut Geschriebenes vermag und wähle zum Zurückkommen die Zeitung, die ebenfalls auf dem Tisch vor mir liegt. Der Aufmacher auf dem Titelblatt ist Syrien und damit die Giftgasangriffe um Damaskus. Auf einer Seite finde ich Augenzeugenberichte von Anwohnern, Helfern und Ärzten. Die Berichte lesen sich wie aus der Vergangenheit, vermischen sich durch Worte wie »Vergasen« mit dem Nebel in meinem Kopf, wie etwas, das sich in meinem Verstand nicht breitmachen kann, weil es nicht sein darf. Doch sie haben kleine Widerhaken, hängen sich fest und malen Bilder ins Hirn. Z.B. die des Mannes, der nach den Angriffen in ein Haus zurück kehrt und in allen Betten Tote wie Schlafende vorfindet. Kinder, zugedeckt bis zum Kinn. Mit Schaum vor dem Mund. Eltern im Nachbarzimmer, mit dem Kleinsten in den Armen. Weil das Unvorstellbare in der Nacht kam. „Rettung durch Handtaschen oder: Ist das gewollt?“ weiterlesen