Die Zeit, die ich habe.

Die Zeit … die Zeit. Ich habe acht Wochen. Und habe dennoch Angst, dass sie mir zwischen den Fingern zerrinnen wird. Weil ich sie damit verbringe, aufs Meer zu sehen. Mein Gesicht in die Sonne zu recken. Den Felsen dabei zuzusehen, wie sie unter der Flut verschwinden und wieder hervorragen.   „Die Zeit, die ich habe.“ weiterlesen

Du liebes altes Jahr …

… es ist nicht so, dass ich dein Vergehen ignorieren will. Das ginge allein durch die ringsum detonierenden Böller schon seit Tagen nicht. Freilich, heute verstärkt, so dass ich vorhin froh war, nach dem Stelldichein mit meinen Kindern beim Koreanischen BBQ, wieder heil Zuhause gelandet zu sein, wo die letzten Reste meiner ersten beiden Knäule „Noro Silk Garden“ darauf warteten, in den Streifen eines Schales verschlauft, naja, ganz einfach verstrickt zu werden, denn, ja, sie hat wieder zugeschlagen, die Winterdepression abwehrende Wollrausch- und Stricksucht. Kann ich nur empfehlen … „Du liebes altes Jahr …“ weiterlesen

Zieht euch die Schuhe aus!

Nach 32 Kilometern über wechselnde Untergründe, manche davon fakirtrainingstauglich, kann man tags darauf spüren, welche Muskeln in Füßen und Waden eigentlich für unsere Fortbewegung, die naturgemäß barfuß stattfinden würde, zum Tragen kommen, vorausgesetzt man geht sie barfuß. Ganz nebenbei lässt sich Berlin mal ganz anders erleben und erspüren.

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tick tack

das herz schlägt im hals
will hinaus
bricht am boden
und es schreit
weil es schmerzt
sag wann hab ich verloren
und es springt und
es tobt und
es springt
bis es

schweigt

tick
tack
tick
tack

zeit
heilt

tick-tack

LIEBE, DU!

Die Blüte, die ich liebe, ob ihrer Schönheit, ich sehe ihr zu, wie sie wächst, sich entfaltet … und vergeht, um dem Weiterleben Raum zu geben. Der Baum, der mir in der Hitze Schatten spendet, ich bin froh und dankbar, dass er steht, wo er steht. Komme ich bei Blüten und Bäumen nur nicht auf die Idee, Einfluss zu nehmen, weil sie mir vollkommen erscheinen? Da ich kein Rosenzüchter bin … das Einfache in mir liebt, was es liebt, weil es genau so ist. Oder eben nicht. Und in der Liebe zu einem Menschen?
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Lesebühnenvorfreude

LESEBÜHNENVORFREUDE

892510_136118393236551_1930863381_oAuf unsere nächste Lesebühne im Mai freue ich mich ganz besonders. Nicht nur, weil es dann genau ein Jahr her ist, dass ich zum ersten Mal trotz oder gerade wegen des Jetlegs auf ihr stand und eine Reiseanekdote zum Besten geben durfte, sondern weil ich mir zwei, für mich ganz besondere, Texte ausgewählt und mir dazu Überraschungsgäste eingeladen habe, die mich – zumindest bei einem – unterstützen werden. Vielleicht verrate ich ja auch vorher noch, wer es ist … ich liebe Überraschungen, aber im Geheimnis bewahren bin ich eher so la la … ma kieken. „Lesebühnenvorfreude“ weiterlesen

Schlaflos.

Das Schlaflos saß traurig vor seiner Tür, rutschte unruhig auf schlechten Träumen herum und lauschte mit geschlossenen Augen in die Nacht. Irgendwo klingelte ein Windspiel, dessen Melodie es kannte: Einmal Wind sein und um die Häuser musizieren …

Leipzig liest.

Vierundzwanzig Stunden Durchmachen und den Arbeitseinsatz in Bordeaux vorzeitig abbrechen … für „Leipzig liest“ … muss ich dann doch kein zweites Mal haben. Mein Ankündigungstext hat mich ziemlich verwirrt und die mir bekannten Lyriker nebst Verleger waren leider viel zu schnell verschwunden. So schade! Zum Glück durften wir noch bis 1:00 Uhr am Veranstaltungsort bleiben und unsere Krimis lesen. Bier gab’s genug und wir hatten es warm – fuhr doch der megabillige Megabus erst um 6:35 Uhr zurück nach Berlin und hieß es für uns somit, die Nacht zu überbrücken. „Leipzig liest.“ weiterlesen

Zurück zur Natur

Schön so, morgens, bevor die Mehrheit die S-Bahn nutzt, ein halb leeres Abteil zu betreten – normalerweise bleibe ich die fünf Stationen bis zum Umsteigebahnhof an der Tür stehen, weil ich um diese Zeit und auch generell nicht so sonderlich Lust auf fremde Menschennähe habe – aber heute sind prompt gleich mehrere Vierergruppen frei. Naja, denke ich, setz ich mich ausnahmsweise mal.

Ich bin fast am Ende des Waggons, vor der letzten Tür. Dahinter befinden sich nochmal zwei Vierergruppen, auf eine fällt mein Blick. Da steht ein verdreckter Jutebeutel, oben auf liegt eine ordentlich zusammengerollte karierte Wolldecke. Der Besitzer daneben scheint in sich versunken, jedenfalls sehe ich ihn nicht. Ich versuche, den Spruch auf dem Beutel zu entziffern, denn es lohnt sich kaum, das Buch für die kurze Strecke aus dem Rucksack zu holen, und lese: „Ein großer Schritt VORWÄRTS: Zurück zur NATUR“ „Zurück zur Natur“ weiterlesen